„Ich bin dabei- ich mache mit!“

Ich bin dabei- ich mache mit!

Freiwilliges Soziales Schuljahr – eine besondere Form des bürgerschaftlichen Engagements / 120 Jugendliche im ehrenamtlichen Einsatz.

Bei der Abschlussveranstaltung des zum dritten Mal vom Kreis-Caritasverband organisierten „Freiwilligen Sozialen Schuljahres“ (FSSJ) durften 120 Jugendluiche im Stadtschloss Lichtenfels ihr Zeugnis mit Urkunde in Empfang nehmen.

„Das Wenige, das du tun kannst, ist viel.“ Mit diesen Worten von Albert Schweizer begrüßte Richard Reich, Geschäftsführer des Caritasverbandes für den Landkreis Lichtenfels, die Schülerinnen und Schüler, die sich im „Freiwilligen Sozialen Schuljahr“ engagiert hatten. Über 9600 Stunden ehrenamtlicher Einsatz leisteten die jungen Menschen im zurückliegenden Schuljahr. „Das ist schwer zu toppen“, betonte Reich. Der Geschäftsführer lobte das herausragende Engagement der teilnehmenden Jugendlichen.

Soziale Netzwerk gestärkt 
In den vergangenen drei Schuljahren wurden von Schülerinnen und Schülern über 21120 Stunden im Ehrenamt erbracht. Mit der Teilnahme am „Freiwilligen Sozialen Schuljahr“ hätten sie das soziale Netzwerk in Stadt und Landkreis Lichtenfels gestärkt und gefördert und mit ihrem ehrenamtlichen Einsatz einen wesentlichen Beitrag zu einem menschlichen, wertebewussten Miteinander in der Gesellschaft geleistet, unterstrich Reich. 

Der Kreis-Caritasverband Lichtenfels wolle mit der Abhaltung des „Freiwilligen Sozialen Schuljahres“ Schülerinnen und Schüler im Alter von 14 bis 18 Jahre für ein zweistündiges wöchentliches ehrenamtliches Engagement gewinnen und damit deren soziales Verantwortungsbewusstsein stärken. Gerade weil die Jugendlichen durch zunehmenden Nachmittagsunterricht stark gefordert sind, sei eine sinnvolle Freizeitgestaltung wichtiger denn je. Neben der schulischen Wissensvermittlung müssten auch Gemeinschaftsfähigkeit und soziales Lernen wichtige Bildungsziele sein, hob Richard Reich hervor. 

Beitrag zur Integration 
So sollen laut Redner die jungen Menschen mit dem „Freiwilligen Sozialen Schuljahr“ frühzeitig an ein ehrenamtlichen Engagement herangeführt und damit vertraut gemacht, ihnen ein gemeinsames Gruppenerlebnis vermittelt und sie vor allem für eine soziale Mitverantwortung sensibilisiert werden. Des Weiteren leiste das Projekt auch einen Beitrag zur schulischen und sozialen Integration von Kindern und Schülern mit Migrationshintergrund. 

Die Schüler waren in 48 verschiedenen Einrichtungen und Organisationen, wie etwa Kindergarten, Feuerwehr, Altenheim, Tierheim, Bücherei, Technisches Hilfswerk, Sportvereine, tätig. 

Mit dem „Freiwilligen Sozialen Schuljahr“ werde für beide Seiten eine befruchtende Wirkung erzielt. Während die Schüler die Vielfalt bürgerschaftlichen Verhaltens kennen lernen, durch ihren Einsatz für gemeinnützige Organisationen einer Förderung des sozialen Verantwortungsbewusstseins erfahren und durch ihr Eintreten eine höhere Chance auf einen Ausbildungsplatz erhalten, kämen die gemeinnützigen und sozialen Organisationen durch ihre Öffnung mit potentiellen freiwilligen Nachwuchskräften in Kontakt, die sie unter Umständen über lange Jahre an sich binden können, so Reich. 

Tätige Nächstenliebe
Erste Bürgermeisterin Dr. Bianca Fischer lobte das ehrenamtliche Engagement der jungen Leute, die sich in vorbildlicher Weise für ihre Mitmenschen engagieren und ein nachahmenswertes Beispiel tätiger Nächstenliebe vollbracht hätten. Schließlich könne es nichts Wichtigeres geben, als sich in den Dienst seiner Mitmenschen zu stellen. 

Stellvertretender Landrat Helmut Fischer freute sich über den hohen ehrenamtlichen Einsatz junger Menschen und wies daraufhin, dass eine Gesellschaft ohne ehrenamtlichtätige Helfer nicht funktioniere. 

Den persönlichen Gewinn, den die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler aus ihrem sozialen Engagement gezogen hätten, betonte auch Erhard Schlottermüller, der Geschäftsführer der Bürgerstiftung für Jugend und Familie im Landkreis Lichtenfels. Er zeigt sich stolz über das „erste Kind“ der Stiftung. Eine Vision habe Dank der Schüler umgesetzt und mit Leben erfüllt werden können. 

Die Schülerin Lisa Teichweier berichtete über ihren Einsatz im Bereich der Behindertenarbeit. Das „Freiwillige Soziale Schuljahr“ habe ihr Leben bereichert. Es sei ein schönes Gefühl, für andere Menschen da zu sein, neue Erfahrungen zu sammeln und Menschen kennen zu lernen, die man sonst vielleicht nie getroffen hätte, betonte die Schülerin. 

Sozialpädagogin Eva Müller, Projektleiterin des „FSSJ“, wünscht sich, das auch im neuen Schuljahr wieder viele junge Menschen Freude am ehrenamtlichen Einsatz finden und diese weiter am sozialen Netz im Raum Lichtenfels knüpfen. 

Die Festveranstaltung umrahmten die Schülerinnen und Schüler vom Meranier-Gymnasium Lichtenfels musikalisch: Ferdinand Brunner, Leonard Schaller (beide Klavier), Frederik Gross (Schlagzeug), Patrick Rießner (Klarinette), Tobias Rießner (Saxophon), Jakob Bormann, Valentin Hagel (beide Trompete), Lisa Bormann (Posaune) unter der Leitung von Iris Arnal. 

Modellcharakter
Beim „Freiwilligen Sozialen Schuljahr“ handelt es sich um ein Projekt präventiver Jugendsozialarbeit. Dieses Projekt hat modellhaften Charakter. 

Es zielt darauf ab, junge Menschen in ihrer Entwicklung zu fördern und zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten zu erziehen. 

Neben der Erweiterung der personalen und sozialen Kompetenz der Schülerinnen und Schüler beinhaltet es auch bessere Chancen bei der Hinführung zum Arbeitsmarkt und den Anforderungen eines künftigen Arbeitslebens.

Kreis-Caritasverband Lichtenfels, Eva Müller, Schloßberg 2, 96215 Lichtenfels, Email: fssj@caritas-lif.de

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