Als Helfer selbst auch Gewinner

50 Schüler wurden für ihre Teilnahme am Freiwilligen Sozialen Schuljahr mit einem Zeugnis und einer Urkunde belohnt. Foto: thi
50 Schüler wurden für ihre Teilnahme am Freiwilligen Sozialen Schuljahr mit einem Zeugnis und einer Urkunde belohnt. Foto: thi

Erstes Freiwilliges Soziales Schuljahr erfolgreich / 50 Schüler wurden für ihre Teilnahme mit Urkunden ausgezeichnet.Bei der Abschlussveranstaltung des vom Caritasverband für den Landkreis Lichtenfels zum 1. Oktober 2008 ins Leben gerufene Freiwillige Soziale Schuljahr (FSSJ) durften 50 Jugendliche im „Haus der kirchlichen Dienste“ in Lichtenfels ein Zeugnis und eine Urkunde in Empfang nehmen.

Der Caritas-Verband habe mit der Einführung des FSSJ Schüler im Alter von 14 bis 18 Jahren für ein zweistündiges wöchentliches ehrenamtliches Engagement gewinnen und damit deren soziales Verantwortungsbewusstsein stärken wollen, betonte der Caritas-Geschäftsführer Richard Reich. Neben der schulischen Wissensvermittlung müssten auch Gemeinschaftsfähigkeit und soziales Lernen wichtige Bildungsziele sein. 

Mit dem FSSJ sollen Jugendliche die Möglichkeit erhalten, sich während eines Schuljahres in ihrer Freizeit in einer der vielen im Landkreis Lichtenfels befindlichen gemeinnützigen oder sozialen Einrichtungen wöchentlich für zwei Stunden ehrenamtlich zu betätigen, erläuterte der Leiter des von der Oberfrankenstiftung und der Bürgerstiftung für Jugend und Familie unterstützten Projektes, Thomas Schäfer.

Sensibilisieren

Der angesprochene Personenkreis umfasst Hauptschüler der 8. Klasse, Realschüler der 9. Klasse und Gymnasiasten des 10. und 11. Schuljahres. Die Caritas möchte die jungen Menschen frühzeitig an ein ehrenamtliches Engagement heranführen und damit vertraut machen, ihnen ein gemeinsames Gruppenerlebnis vermitteln und sie vor allem für eine soziale Mitverantwortung sensibilisieren.

Begann man zum 1. Oktober 2008 mit 15 Schülern an elf verschiedenen Einsatzstellen, so vergrößerte sich die Zahl der Teilnehmer bis Jahresende auf 50 und die der Einrichtungen auf 22. Die Teilnehmer waren mit wenigen Ausnahmen 14 bis 15 Jahre alt und in der Mehrzahl weiblich.

Von zwölf möglichen Schulen beteiligten sich 5. Die Realschule Bad Staffelstein stellte mit 23 Schülern fast die Hälfte der Teilnehmer, ein Verdienst des Lehrers Lukas Völker.

Die Realschule Burgkunstadt war mit neun, die Herzog-Otto-Schule Lichtenfels mit sieben, die Albert-Blankertz-Schule Redwitz (beides hauptschulen) mit sechs und das Meranier-Gymnasium Lichtenfels mit fünf Schülern vertreten.

Unter den 22 Einrichtungen befanden sich sechs Kindergärten, fünf Feuerwehren, vier Altenheime, zwei Kindertagesstätten sowie der Kinderhort St. Marien, das evangelische Pfarramt Lichtenfels, das Tierheim in Lichtenfels, die Stadtbücherei Bad Staffelstein und mit dem FC Hochstadt ein Sportverein.

Der 2. Vorsitzende des Caritasverbandes, Dr. Johann Schmidtlein, freute sich sehr, dass seine Vision eines Freiwilligen Sozialen Schuljahres erfolgreich ausgeführt werden konnte. Die teilnehmenden Schüler hätten durch die Genugtuung, anderen Menschen geholfen zu haben, selbst einen Gewinn gezogen. Ein Staat könne ohne ehrenamtlich tätige Helfer nicht funktionieren.

Dr. Schmidtlein dankte herzlich für den uneigennützigen Einsatz der Jugendlichen und meinte, dass die Eltern stolz auf solche Kinder sein könnten.

„Erstes Kind“

Stolz war auch Erhard Schlottermüller, der geschäftsführende Vorsitzende der Bürgerstiftung für Jugend und Familie im Landkreis Lichtenfels, auf das „erste Kind“ der Stiftung. Das FSSJ sei nämlich das erste große Projekt gewesen, das die Stiftung finanziell unterstützte.

Für die 50 Absolventen berichtete Denise Zapf kurz über ihre Arbeit in der Stadtbücherei von Bad Staffelstein. Die Arbeit habe ihr Spaß gemacht, sie habe vor allem gelernt, Verantwortung zu übernehmen.

Eine große Wandtafel mit vielen großen Zeitungsausschnitten bewies, dass auch die heimische Presse sicher einen gewissen Anteil am Erfolg des Projektes hatte.

Zum Schluss erhielt jeder der 50 Schüler, die während ihres Freiwilligen Sozialen Schuljahres jeweils rund 80 ehrenamtliche Stunden geleistet haben, ein Zeugnis und eine Urkunde, die Richard Reich, Thomas Schäfer, Dr. Johann Schmidtlein und der Caritas-Verwaltungsleiter Heribert Träger überreichten. Diese Urkunden können sicher bei einer späteren Bewerbung für eine Arbeitstelle von großem Nutzen sein.

Der Projektleiter Thomas Schäfer hofft, dass sich im kommenden Schuljahr nicht nur viele Schüler von möglichst allen Schulen für das Freiwillige Soziale Schuljahr zur Verfügung stellen, sondern dass sich auch zahlreiche Einrichtungen beteiligen.

Die Abschlussfeier umrahmte musikalisch der Leiter der Musikschule, Reinhard Arnold, mit Gitarre. -thi-

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